Wissenschaft des Völkermordes: Gender Studies und Genozid

von Noémi Blome, Miriam Schirmer,
 Paul Stewens und Emma Neuber

TW: Sexualisierte Gewalt, Vergewaltigung

Während des US-amerikanischen Militäreinsatzes in Vietnam in den 1960ern und 70ern meldeten sich transsexuelle US-amerikanische Soldaten überdurchschnittlich oft freiwillig für die gefährlichsten Missionen. Warum? Die Soldaten hofften, durch ihre Beteiligung an solchen Missionen endlich als „echte Männer und Soldaten“ wahrgenommen zu werden und somit den heteronormativen Idealvorstellungen der Gesellschaft zu entsprechen. Ein anderes Beispiel: Nach dem Bürgerkrieg in Sierra Leone, der 2002 endete, wurde vor allem die Reintegration von männlichen Kämpfern gefördert. Kämpferinnen hingegen wurden nicht als Gefahr gesehen. Das Resultat war ein Land mit ehemaligen Kämpferinnen, die nie demilitarisiert und reintegriert wurden.  

Die Liste solcher Beispiele ist lang. Und sie zeigt, wie wichtig es ist, Gendernormen und -stereotype mitzudenken, wenn es um Konflikte und (Massen-)Gewalt geht. Das Forschungsfeld der Gender Studies tut genau das. Es basiert auf der Einsicht, dass sozial konstruierte Geschlechterrollen einen enormen Einfluss auf das Handeln von Individuen, Gruppen und Staaten haben. In fast allen Gesellschaften der Welt gibt es klare Vorstellungen von „typisch männlichen“ und „typisch weiblichen“ Verhaltensweisen und Charakterzügen. In den patriarchalisch geprägten Gesellschaften, in denen wir leben, werden männliche Attribute als überlegen/dominant wahrgenommen. Es gibt daher klare Anreize, diesem „typisch männlichen“ Bild zu entsprechen. Da Genozide und andere Massenverbrechen nie in einem gesellschaftlichen Vakuum geschehen, sondern durch ebendiese gesellschaftlichen Normen und Stereotypen beeinflusst werden, ermöglicht die Arbeit von Forschenden der Gender Studies eine realitätsnähere und differenziertere Analyse von Massengewalt. 

Das Ziel einer gender-sensiblen Perspektive ist es dabei nicht (nur), die Rolle von Frauen in Konflikten zu analysieren. Vielmehr geht es Forscher:innen in diesem Themenfeld darum, den analytischen Mehrwert einer „Gender lens“ hervorzuheben und zu zeigen, wie sehr Gendernormen Menschen aller Gender beeinflussen. Immer mehr geht es in der Gender-Studies Perspektive nicht nur um den analytischen Mehrwert von Gender, sondern auch von „Race”, „Klasse” und der Intersektionalität, in der sich diese und weitere Diskriminierungsformen verbinden und zu spezifischen Erfahrungen führen. Für eine realitätsnahe und komplexe Erforschung von Massengewalt ist das Einbeziehen einer gender-sensiblen Perspektive also zwingend notwendig – und bleibt dennoch zu oft aus.  

In diesem Artikel möchten wir aufzeigen, inwiefern die Analyse von Genoziden von dieser “Gender Lens” profitieren kann. Wir tun das anhand von einigen beispielhaften Themenfeldern innerhalb der Völkermordforschung, die den Bezug zu Gender deutlich machen. 

Kommentar zur Sprache unseres Artikels:

  • Wir möchten mit diesem Artikel in keiner Weise die Ansicht unterstützen, dass Gender binär ist, sondern fokussieren uns nur deshalb auf die Unterschiede zwischen Männern und Frauen, weil die Datenlage dort noch am besten ist.
  • Wir sprechen ebenfalls fast ausschließlich von Cis-Männern und -Frauen, da die Daten bisher wenig auf die konkreten Erfahrungen von Nicht-Cis Menschen eingehen.
  • Die Datenlage sollte natürlich dringend verbessert werden. Viele Forscher:innen arbeiten zurecht daran, das Feld der Genozidforschung inklusiver zu gestalten.

Frauen sind die ersten ‘Anderen’ in der Gesellschaft: geschlechts-sensible Indikatoren im Early Warning  

Ein Schwerpunkt der Forschung zu Massenverbrechen ist ihre Verhinderung. Die Analyse von sogenannten Frühwarn-Indikatoren (engl. Early Warning) soll dabei helfen vorherzusagen, in welchen Staaten Genozide und andere Massenverbrechen drohen. Gegenwärtige Analysen sind dabei jedoch erstaunlich gender-blind und beziehen gender-spezifische Indikatoren nur unzureichend mit ein.  

Eine Betrachtung grundlegender Konfliktdynamiken zeigt, dass Gender-Dynamiken bereits in der Konfliktentstehung von fundamentaler Bedeutung sind. Die Konfliktforschung weist nach, dass soziale Hierarchien, Ungleichheiten und Unterdrückung strukturelle Ursachen für gewaltsame Konflikte sein können. Das macht Geschlechterdiskriminierung zu einem wichtigen Indikator für einen drohenden Konflikt. Massengewalt geht außerdem oft ein Prozess des Otherings voraus: Die zukünftigen Täter:innen definieren sich als In-Group und schließen die zukünftigen Opfer als Out-Group aus. Gewalt an den Anderen” wird anschließend legitimiert und gefördert. Gender-spezifische Ausgrenzung kann dabei als erster Schritt eines solchen Otherings gelten und mag daher als unmittelbarer Indikator bevorstehender Massenverbrechen gelten.  

Aufgrund dieser Dynamiken erscheint es sinnvoll, gender-sensible Indikatoren bei der Vorhersage von Massengewalt zu berücksichtigen. Insbesondere von Interesse sollte dabei die gesellschaftliche Partizipation von Frauen sein, die anhand politischer, ökonomischer und sozialer Indikatoren gemessen werden kann. Davies et al. schlagen unter anderem vor, den Anteil von Frauen an der Erwerbsbevölkerung und im Parlament, Lohngleichheit, und das Bildungsniveau von Frauen im Vergleich zu Männern in die Analysen einzubeziehen. Dies würde nicht nur dazu beitragen, die existierenden Frühwarnsysteme zu verbessern, sondern auch bereits vor Konfliktbeginn dazu anhalten, geschlechts-spezifische Dimensionen von Massenverbrechen zu berücksichtigen. 

Militarized masculinities 

Geschlechtsspezifische Faktoren spielen auch dort eine prominente Rolle, wo Gewalt bereits ausgebrochen ist. Insbesondere in Zeiten von bewaffneten Konflikten wird Männlichkeit oft mit dem Ausüben von Gewalt und Dominanz verknüpft: Wer als „richtiger Mann“ wahrgenommen werden will, fühlt sich nicht selten gezwungen, sich dem bewaffneten Kampf anzuschließen und etwa dem Militär beizutreten. Nicht ohne Grund sind Sprichwörter wie „Man up“ oder „Steh deinen Mann” eng mit Militärfunktionen verknüpft.  

Was hat das mit Genoziden zu tun? In vielen patriarchalen Gesellschaften wird Männlichkeit explizit mit Gewalt und Dominanz verknüpft und die Beteiligung am bewaffneten Kampf zum ultimativen Beweis der eigenen Männlichkeit gemacht. Diese sogenannten “militarized masculinities” steigern dann die allgemeine Bereitschaft, bewaffnet gegen „Feinde“ vorzugehen. Da Massenverbrechen nur stattfinden können, wenn die Mehrheit der Gesellschaft entweder aktiv beteiligt ist oder passiv bleibt, steigern solche gesellschaftsübergreifenden Normen das Risiko von Massengewalt. Ein Beispiel: In Ruanda 1994 setzte die Hutu paramilitärische Organisation Interahamwe Männer unter Druck, sich ihr anzuschließen, indem sie den bevorstehenden Genozid als „man’s job“ bezeichnete und an die Ehre der Männer appellierte.  

Frauen sind keineswegs von diesen männlich geprägten Erwartungen ausgenommen – im Gegenteil. Soldatinnen weltweit verspüren oft Druck, sich zu beweisen und maskulinen Standards zu entsprechen, um in patriarchalen Gesellschaften anerkannt zu werden. Und es sind nicht nur Soldatinnen, denen es schwer(er) fällt, bestimmten Idealvorstellungen gerecht zu werden – auch homosexuelle oder Schwarze Männer fallen in vielen Ländern aus den sozial konstruierten Idealvorstellungen eines Mannes oder Soldaten heraus. 

Sexualisierte und gender-basierte Gewalt  

Ein breiter Bereich der gender-fokussierten Genozidforschung beschäftigt sich mit der sogenannten sexual and gender-based violence (SGBV), also Gewalt, die auf Geschlechtsnormen und damit verbundenen Machtverhältnissen basiert. Im Kontext von Völkermord kann SGBV in ihren extremsten Formen auftreten, etwa wenn sie gezielt als Waffe gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen eingesetzt wird. Obwohl im Zentrum der Forschung hierbei zumeist Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen stehen, ist es wichtig zu betonen, dass gender-basierte Gewalt viele Ausprägungen hat. Diese umfassen neben Vergewaltigung etwa auch Genitalverstümmelungen, Zwangsprostitution oder sexuelle Erniedrigung. Auch nichtsexuelle Handlungen können gender-basierte Gewalt darstellen – zum Beispiel wenn Angehörigen eines bestimmten Geschlechts oder Transpersonen selektiv getötet werden. 

Verstärkt herausgebildet und auch strafrechtlich verankert hat sich das Konzept von „rape as a weapon of genocide“ seit den Völkermorden im ehemaligen Jugoslawien und in Ruanda in den 1990er Jahren, in deren Verlauf Vergewaltigungen strategisch als Kriegsmittel eingesetzt wurden. So führten in Ruanda zielgerichtete Kampagnen gegen Tutsi-Frauen zur Vergewaltigung von mindestens 250.000 Frauen. Im ehemaligen Jugoslawien wurden Frauen auch gezielt vergewaltigt, um die ethnische Struktur der Bevölkerung durch erzwungene Schwangerschaften zu verändern. 

Auch wenn sich der Großteil der Forschungsliteratur zu SGBV im Kontext von Völkermord mit Gewalt gegen Frauen und Kindern beschäftigt, ist sexualisierte Gewalt gegenüber Männern keinesfalls zu vernachlässigen. Ein gut dokumentiertes Beispiel hierfür ist Gewalt gegen Männer und Jungen in Darfur: Sexualisierte Gewalt sei hier vor allem verwendet worden, um zu „entmännlichen” – unter anderem durch Vergewaltigungen mit Objekten, Schläge gegen Genitalien und Kastration. 

Frauen als Täterinnen 

In Gerichtsverfahren, die solche und andere Verbrechen aufarbeiten, würde man typischerweise einen männlichen Angeklagten erwarten. Männer stellen zweifelsohne die Mehrheit der Täter:innen von Massenverbrechen, aber eine Perspektive, die Frauen auf eine Opferrolle reduziert, greift zu kurz. Eindrucksvoll zeigen das Iza­bela Steflja und Jessica Trisko Darden in ihrer Studie “Women as War Criminals: Gender, Agency, and Justice” (2020). Das Buch enthält vier Fallstudien über Frauen, die im Bosnienkrieg, in Ruanda, in Abu Ghraib und als Mitglied des sog. Islamischen Staates Massenverbrechen begangen haben und dafür vor Gericht gestellt wurden. Sie zeigen: Frauen begehen, ebenso wie Männer, schwerste Verbrechen. 

In den anschließenden Gerichtsprozessen spielt Gender oft eine zentrale Rolle. Die Beschuldigten machen sich teilweise gegenderte Annahmen über die Rolle von Frauen im Krieg zunutze, etwa, indem sie ihre vermeintlich friedlichere Natur als Frau strategisch zur Verteidigung nutzen. In manchen Fällen konnten die Beschuldigten so mildere Strafen, bessere Haftbedingungen und das Wegfallen einzelner Anklagepunkte erwirken, so etwa die ehemalige Co-Präsidentin der Republika Srpska Biljana Plavšić. Die ruandische Ministerin Pauline Nyiramasuhuko war dagegen wenig erfolgreich damit, ihre Mutterschaft als Indiz für Pazifismus und Unschuld anzuführen. Steflja und Trisko Darden führen das auf rassistische Stereotype zurück, die Afrikaner:innen per se als gewaltbereiter darstellen. Letzterer Fall macht auch deutlich, dass eine intersektionale Betrachtung erforderlich ist, die nicht nur Gender als einzigen Faktor einbezieht. Auch Ethnizität, Mutterschaft, Alter, sozioökonomischer Status, Behinderungen, Religion und weitere Aspekte müssen mitgedacht werden, um die Behandlung von Frauen in Prozessen wegen schwerster Verbrechen zu verstehen. 

Gender-Aspekte von Genozid im Völkerstrafrecht  

Nach den unvorstellbaren Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs verpflichtete sich die Staatengemeinschaft 1948 in der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermords dazu, Völkermord zukünftig zu verhindern und zu bestrafen. Als Völkermord versteht die Konvention bestimmte Handlungen, die „in der Absicht begangen [werden], eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe“ zu vernichten. Eine Gruppe, die sich nach Gender-Merkmalen definiert, ist dabei nicht vom Schutzbereich der Norm umfasst. Ihre Vernichtung stellt daher keinen Völkermord dar und kann nicht als solcher völkerstrafrechtlich verfolgt werden. Sie bleibt schutzlos unter der Völkermordkonvention.  

In der Tat gibt es aber vielfältige Beispiele, in denen Gruppen aufgrund ihres Genders verfolgt und vernichtet wurden. Zu beobachten was das beispielsweise in Armenien (1915-17), Bosnien (1992-95) oder Ruanda (1994). In ihrem 1985 veröffentlichten Buch entwickelt Mary Anne Warren daher den Begriff des Genderzids, der die „absichtliche Vernichtung von Personen eines bestimmten […] Genders“ beschreibt, um auf die gender-spezifische Dimension von Massenverbrechen hinzuweisen.  

Dieses Konzept hat jedoch bis heute keinen Niederschlag im Völkerstrafrecht gefunden. Rechtswissenschaftler Strandberg Hassellind kritisiert daher zum Beispiel, dass der fehlende Schutz von Gender vor Völkermord ein Beleg dafür sei, dass das Völkerstrafrecht als Ganzes blind für Gender-Aspekte sei.  

Dieser Kritik kann jedoch entgegengehalten werden, dass das Völkerstrafrecht durchaus an anderer Stelle Gender berücksichtigt. So wurden gender-spezifische Handlungen als Tathandlungen des Genozids anerkannt. Ebenso kann eine Vielzahl an Formen sexualisierter Gewalt, wie etwa Vergewaltigung, sexuelle Versklavung oder Zwangsprostitution, unter den Straftatbestand der Verbrechen gegen die Menschlichkeit subsumiert werden. 

Gender in der Post-Konflikt-Gesellschaft 

Gender-basierte Aspekte von Völkermord kommen mit dem Ende der Gewalt nicht zum Erliegen, sondern ziehen sich in unterschiedlichsten Formen weiter durch Post-Konflikt-Gesellschaften. Das kann sich einerseits durch die Folgen sexualisierter und gender-basierter Gewalt zeigen: So machen es geschlechtsspezifische Tabu-Vorstellungen in der Gesellschaft und damit verknüpfte Schamgefühle Überlebenden schwer, über ihre Erfahrungen zu berichten und dadurch (rechtliche) Anerkennung für ihr Leid zu erfahren. Psychische Konsequenzen sexualisierter Gewalt sind dabei nicht auf direkt Betroffene beschränkt, sondern können sich auch auf Folgegenerationen auswirken. So berichten ruandische Jugendliche, die in Folge einer Vergewaltigung geboren wurden, von negativen Erfahrungen mit Stigma und dem Bedürfnis nach Anerkennung in der Gesellschaft. 

Andererseits stehen Demilitarisierungsprogramme und Erinnerungskultur in Post-Konflikt-Staaten ebenfalls im Fokus der Gender Studies. Vor allem aus feministischer Perspektive werden Programme zur Demilitarisierung nach gewaltvollen Auseinandersetzungen häufig kritisiert, weil sie die oben beschriebenen „militarized masculitinies“ aufrechterhalten würden, anstatt eine gendersensible Militärpolitik zu fördern.  

Parallel dazu können sich Facetten von Gender auch positiv auf den Transformationsprozess auswirken. Sowohl in Ruanda als auch in Bosnien und Herzegowina waren es Frauenrechtsorganisationen, die sich für eine gender-sensible Erinnerungspolitik engagierten. Die Etablierung der Gedenkstätte in Srebrenica wurzelt etwa auf den Bemühungen der Frauenorganisation Mothers of Srebrenica and Zepa Enclaves, die durch Protestaktionen ihrem Bedürfnis nach Erinnerung an ihre ermordeten männlichen Verwandten Ausdruck verliehen. Dass Frauen im Fall von Srebrenica vor allem als Symbol für „maternal and familial suffering“ gelten und sexualisierte Gewalt – mit einigen Ausnahmen – weiterhin mit einem großen Stigma belastet ist, macht Herausforderungen gender-sensibler Aufarbeitung von Genozid einmal mehr sichtbar. 

Was eine “Gender lens” leisten kann 

Diese Zusammenstellung von Schlaglichtern zeigt, wie sehr unser Verständnis von Völkermord und anderen Massenverbrechen davon profitieren kann, wenn Gender als Faktor mitgedacht wird. Gender-spezifische Analysekategorien können helfen, früher und zuverlässiger das Risiko von Massengewalt zu erkennen, schaffen ein Bewusstsein für die spezifische Verletzlichkeit bestimmter Personengruppen und befördern unser Verständnis der Gründe für Massenverbrechen, die ihren Ursprung mitunter in Geschlechternormen und -dynamiken haben. Auch die Aufarbeitung von Massenverbrechen kann von einer “Gender lens” profitieren.  

Essenziell hierfür ist eine umfassendere, nach Gender differenzierende Datengrundlage. Dass etwa das Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED) seit 2019 “violence against women” als eigene Kategorie erfasst, ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Während qualitative Frühwarnpublikationen wie der R2P Monitor Gender zunehmend berücksichtigen, müssen quantitative Instrumente bisher noch auf eher allgemeine Indikatoren zurückgreifen. Im Early Warning Project des U.S. Holocaust Memorial Museums etwa bezieht sich nur ein einziger Indikator auf Gender: Bewegungsfreiheit wird dort nach Männern und Frauen aufgeschlüsselt. 

Gender ist damit, abseits politischer Kontroversen, eine analytische Kategorie mit erheblichem Potenzial für unser Verständnis zahlreicher Phänomene und Prozesse (einschließlich Massenverbrechen). Es geht um weit mehr als die stellenweise Kenntnisnahme der Interessen von Frauen; Gender ist relevant in Bezug auf Menschen jeglichen Geschlechts. Sowohl akademische Forschung als auch die Formulierung von Politiken können immens davon profitieren, wenn Geschlecht von Anfang an mitgedacht wird.